Solaranlage Lebensdauer: Wie lange hält eine PV-Anlage?
Die Lebensdauer einer Solaranlage ist leider begrenzt. Im Schnitt kann eine gut gepflegte Photovoltaikanlage (PV-Anlage) 20 bis 40 Jahre Strom produzieren. Dabei hängt die Lebensdauer stark von der Qualität der Komponenten und der regelmäßigen Wartung ab.
Wovon hängt die Lebensdauer einer Solaranlage ab?
Die Lebensdauer einer Solaranlage hängt stark von der Qualität der verbauten Komponenten und der regelmäßigen Wartung ab. Die wichtigsten Bauteile sind:
- Solarmodule: Sie halten in der Regel 20 bis 30 Jahre. Nach dieser Zeit sinkt ihre Leistung und sie arbeiten noch mit etwa 80 % ihrer ursprünglichen Leistung.
- Der Wechselrichter hat eine kürzere Lebensdauer und muss nach 10 bis 15 Jahren ersetzt werden.
- Gleiches gilt für die Stromspeicher. Die Lithium-Ionen-Batterien können bis zu 10 Jahre alt werden oder 7000 Ladezyklen halten.
- Ist außerdem noch ein Leistungsoptimierer verbaut, muss dieser nach 15 bis 25 Jahren erneuert werden.
- Solarkabel hingegen sind äußerst robust. Manche von ihnen werden bis zu 30 Jahre alt. Schwachstellen sind hier eher die Steckverbindungen. Werden sie nicht richtig verlegt, kann Feuchtigkeit eindringen und das Material beschädigen.
Was beeinflusst die Solaranlagen Lebensdauer?
Es gibt nicht nur einen einzigen Punkt, der die Lebensdauer Deiner Solaranlage beeinflusst. Aber einer davon ist das Modell selbst:
Hochwertige monokristalline Solarmodule haben eine Lebensdauer von etwa 30 bis 40 Jahren. Während polykristalline Module auf 25 bis 35 Jahre kommen.
Die Wahl des Materials spielt ebenfalls eine Rolle: Glas-Glas-Module sind robuster und halten länger (30 bis 40 Jahre) als Glas-Folie-Module (25 bis 30 Jahre). Das ist aber noch nicht alles. Denn auch die Umwelteinflüsse spielen eine Rolle.
Umwelteinflüsse
Extreme Wetterbedingungen, wie Temperaturschwankungen, hohe Luftfeuchtigkeit und intensive UV-Strahlung, beschleunigen den Alterungsprozess der Module. Besonders in Regionen mit starken Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht sind thermische Spannungen in den Modulen möglich. Diese schwächen die Lötverbindungen der Zellen. Das beschleunigt wiederum den Alterungsprozess.
Installationsbedingungen
Die korrekte Installation spielt ebenfalls eine große Rolle. Eine unsachgemäße Montage kann beispielsweise zu mechanischen Schäden führen. Auch der falsche Neigungswinkel fördert den Verschleiß. Beispielsweise kann der falsche Neigungswinkel dazu führen, dass Schmutz, Wasser oder Schnee auf den Modulen liegen bleibt. Dies erhöht das Risiko für Feuchtigkeitsschäden und Korrosion.
Auch die Verschattung spielt hier eine Rolle. Liegt ein PV-Modul immer wieder im Schatten, produziert es keinen Strom. Dadurch verhält es sich für die anderen Zellen in der Reihe wie ein Widerstand. Statt den Strom fließen zu lassen, erwärmt es sich. Das wiederum zerstört die Zellen im Modul und senkt die Lebensdauer.
Warum altern Solarmodule eigentlich
Die Degradation, also der jährliche Leistungsverlust, ist ein natürlicher Prozess bei allen Solaranlagen. Durchschnittlich liegt die Degradationsrate bei 0,5 % pro Jahr. Demnach liegt die Leistung nach 20 Jahren nur noch bei etwa 90 % der ursprünglichen Kapazität. Verursacht wird die natürliche Degradation durch die bereits erwähnten Temperaturschwankungen. Je höher diese sind, desto rascher die Alterung. Zusätzlich bewirkt die UV-Strahlung eine Verfärbung der EVA-Folie. Verantwortlich dafür sind lichtinduzierte Reaktionen der Folie und chemische Reaktionen zwischen dem Silizium und dem Glas. Je stärker der Browning-Effekt, desto geringer die Leistung. Und damit verbunden natürlich auch die Lebensdauer der PV-Anlage.
Wie oft muss eine Solaranlage gewartet werden?
Um die Lebensdauer der Solaranlage zu verlängern, solltest Du sie regelmäßig warten lassen. Wie bei einer Heizungsanlage gibt es keine richtige gesetzliche Verpflichtung dafür. Doch allein wegen der Haltbarkeit empfiehlt sich für beide Anlagen eine regelmäßige Kontrolle des Systems. Die DIN VDE 0105-100 empfiehlt in diesem Zusammenhang eine Wartung alle vier Jahre. Und obwohl es keine genauen Zahlen gibt, zeigen Untersuchungen, dass regelmäßig gewartete Photovoltaikanlagen tendenziell länger halten und über einen längeren Zeitraum mit hoher Leistung arbeiten können.
Solaranlage Lebensdauer: Welche Garantien geben Hersteller?
Auch die Hersteller der Solaranlagen geben auf ihre PV-Module eine Leistungsgarantie. Demnach soll die Lebensdauer der Solarmodule zwischen 20 bis 25 Jahren liegen. Erst danach sinkt sie ab und beträgt nur noch 80 % der ursprünglichen Leistung. Für das gesamte Zusatzmaterial gewähren Hersteller eine Garantie von 10 bis 12 Jahren. Nur beim Wechselrichter und Stromspeicher ist die Herstellergarantie lediglich 5 bis 10 Jahre lang.
Solaranlage am Ende der Lebensdauer entsorgen
Und hat die Solaranlage dann nach 20 bis 30 Jahren ihr Lebensende erreicht, geht es an die fachgerechte Entsorgung. Da die Module größtenteils aus wiederverwertbaren Materialien wie Glas, Aluminium und Silizium bestehen, können 80 bis 90 % der Komponenten recycelt werden.
Besonders wichtig ist dabei die umweltgerechte Entsorgung der Halbleitermaterialien und der Metalle in den Modulen. Denn durch den Recyclingprozess können einige der Rohstoffe zurückgewonnen werden – die dann in neuen Modulen oder anderen Produkten wiederverwendet werden. Einige Hersteller und Unternehmen haben auch Rücknahmeprogramme, bei denen alte Module kostenlos abgeholt und recycelt werden. Und dann? Dann hast Du Platz für neue Solarmodule, die wieder 20 bis 30 Jahre Lebensdauer haben.