Balkonkraftwerk 600W selber bauen: So gehts!
Balkonkraftwerk 600W für die Steckdose selber bauen: Funktioniert das? In der Regel schon. Doch solltest Du hierbei einige gesetzliche Vorgaben beachten.
Welche Bauteile brauchst Du zum selber Bauen eines 600W Balkonkraftwerks?
Für den Bau eines Balkonkraftwerks mit einer Leistung von 600 Watt benötigst Du:
- Ein oder mehrere Solarmodule mit einer Gesamtleistung von maximal 600 Watt
- Einen Wechselrichter, um den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umzuwandeln.
- Einen Laderegler, um die Batterie des Balkonkraftwerks vor Überladung und Tiefentladung zu schützen.
- Optional: eine geeignete Batterie, oder Powerstation, um den erzeugten Strom zwischenzuspeichern, und auch bei schlechtem Wetter, bei einem Blackout oder in der Nacht Strom zu liefern.
- Kabel und Anschlüsse, um die Solarmodule, den Wechselrichter, den Laderegler und die Batterie miteinander zu verbinden.
- Ein Montagesystem, um die Solarmodule sicher und stabil auf dem Balkon zu befestigen.
- Verschiedenes Werkzeug wie Schraubenzieher, Zange, Cutter, Bohrer und Schrauben zum Zusammenbau der einzelnen Bauteile.
Beim Zusammenbau des Balkonkraftwerks solltest Du darauf achten, dass alle Bauteile miteinander kompatibel sind.
Balkonkraftwerk 600W selber bauen: die richtige Zusammenstellung der einzelnen Bauteile
Dir stehen zum Selbstbau Deines Balkonkraftwerks diverse unterschiedliche Bauteile zur Verfügung. Achte daher bei der Modellauswahl auf die Angaben in den Bedienungsanleitungen und den Datenblättern der Hersteller.
Die Solarmodule
Zunächst einmal musst Du die passenden Photovoltaik-Panels auswählen. In der Regel werden diese gleich mit den richtigen Kabeln verkauft. Ideal ist das 180-Watt-Solarpanel von JWS.
Der Wechselrichter
Anschließend wird der Wechselrichter benötigt. Bei der Auswahl eines Wechselrichters solltest Du die Größe und den Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte berücksichtigen. Damit garantierst Du, dass der Wechselrichter für Dein selbst gebautes 600 W Balkonkraftwerk genügend Leistung bereitstellt. Es empfiehlt sich, einen Wechselrichter mit einer Leistungsreserve zu wählen, um mögliche Schwankungen in der Stromversorgung auszugleichen.
Ein gutes Beispiel für einen Wechselrichter ist der Victron Energy Phoenix Inverter. Dieser hat eine hohe Effizienz und eine robuste Bauweise. Daher ist er ideal in Verbindung mit einem Balkonkraftwerk.
Die Einspeisung
Für die Verbindung des Wechselrichters mit der Steckdose wird ein Einspeisestecker benötigt. Dabei gibt es verschiedene Standards, die je nach Hersteller und Land unterschiedlich sein können. Während früher meist Wieland-Stecker verwendet wurden, die eine fachgerechte Montage erfordern, werden heute vermehrt Schuko-Stecker eingesetzt. Diese können einfach an eine herkömmliche Steckdose angeschlossen werden. In manchen Fällen ist der passende Einspeisestecker sogar im Lieferumfang des Wechselrichters enthalten. Wichtig ist jedoch, dass der verwendete Einspeisestecker den geltenden Vorschriften entspricht und für den Einsatz mit dem gewählten Wechselrichter geeignet ist.
Die Verbindungskabel
Wenn Du ein Balkonkraftwerk 600W selber baust, achte darauf, dass die verwendeten Kabel für den Einsatz im Freien geeignet sind (Schutzklasse IP76). Außerdem sollten sie ausreichend lang sein. Nur so ist eine optimale Positionierung der Solarpaneele möglich. Ein typisches Verbindungskabel für ein Balkonkraftwerk hat eine Länge von 5 bis 10 Metern.
Die Halterung
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, ein Balkonkraftwerk zu befestigen. Eine davon ist die Verwendung von Klemmen, die direkt am Geländer montiert werden und in der Regel für verschiedene Geländergrößen und -formen geeignet sind. Oder Du kaufst spezielle Halterungen, die extra für Solarmodule entwickelt wurden. Wichtig dabei ist: Die Halterung muss stabil genug sein, um Dein selbst gebautes Balkonkraftwerk 600W sicher tragen zu können. Beachte in diesem Zusammenhang auch die maximale Traglast Deines Balkongeländers.
Schritt-für-Schritt ein Balkonkraftwerk 600W selber bauen
- Überprüfe, ob der vorhandene Stromzähler in Deinem Haushalt eine Rücklaufsperre besitzt. Wenn nicht, musst Du diese vom Netzbetreiber austauschen lassen.
- Finde einen geeigneten Platz für das Balkonkraftwerk, der geschützt ist, aber zugleich eine hohe Sonneneinstrahlung hat.
- Halte im Mietverhältnis Rücksprache mit dem Vermieter oder Eigentümer und beachte bei alten Gebäuden auch mögliche Denkmalschutzauflagen.
- Wähle ein passendes Balkonkraftwerk aus oder stelle die Komponenten selbst zusammen. Beachte, dass in Deutschland mehr als 600 Watt Einspeiseleistung nicht erlaubt sind.
- Melde das Balkonkraftwerk beim Netzbetreiber an und registriere es im Markstammdatenregister.
- Stelle die Photovoltaikmodule auf und befestige sie sicher, bevor Du sie gemäß der Bedienungsanleitung des Herstellers verkabelst.
- Schließe den Wechselrichter über ein Solarkabel an die Photovoltaikmodule an und prüfe, dass seine maximale Eingangsleistung der Modulleistung entspricht.
- Schließe den Wechselrichter über einen Schuko-Stecker an den Hausstrom an.
Fertig ist Dein Balkonkraftwerk Marke Eigenbau.
Warum Du ein Balkonkraftwerk 600W nicht selber bauen solltest: Sicherheit und Effizienz
Die Sicherheitsaspekte sollten beim Aufbau eines Balkonkraftwerks immer im Vordergrund stehen. Nur ein ausgebildeter Elektriker ist daher in der Lage, zu erkennen, ob die verwendeten Kabel zur Stromeinspeisung mit einer Mini-PV-Anlage geeignet sind. Gleiches gilt bezüglich der Wahl der Komponenten, da nicht alle Solarmodule und Wechselrichter miteinander kompatibel sind. Auch kann nur er die jeweilige Spannung messen und bei Bedarf Sicherungen im Haussystem erneuern. Nur das kann vor einer Überlastung des Stromnetzes und Bränden schützen.
Zusätzlich kann ein selbst gebautes 600W Balkonkraftwerk nicht den Vorschriften und Regularien entsprechen, die bei professionell installierten Anlagen eingehalten werden müssen. Dies kann zu Problemen mit dem Netzbetreiber und der Versicherung führen.
Deshalb empfehlen wir dringend, ein Balkonkraftwerk 600W nicht selber zu bauen, sondern die Installation der Einzelkomponenten immer von einer Elektrofachkraft durchführen zu lassen. Für ein Maximum an Sicherheit und Effizienz.