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Balkonkraftwerk: Was passiert mit dem Überschuss?

Gerade an sonnigen Tagen produziert ein Balkonkraftwerk mit idealer Ausrichtung viel Strom. Aber was passiert mit dem Überschuss? Hier erfährst Du, was Du darüber wissen musst und welche Möglichkeiten es gibt, diesen Überschuss der Mini PV Anlage zu nutzen.

 

Balkonkraftwerk: Was ist Überschussstrom?

Überschussstrom ist der Strom, der entsteht, wenn Dein Balkonkraftwerk mehr Energie produziert, als Du in Deinem Haushalt zu diesem Zeitpunkt verbrauchst. Dies passiert vor allem bei sonnigem Wetter.

Beispiel für die Entstehung von Überschussstrom:

Ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 600 Watt erzeugt an einem sonnigen Tag kontinuierlich Strom. Nehmen wir an, der Kühlschrank läuft mit einem Verbrauch von 100 Watt. Der Überschuss von 500 Watt kann in diesem Moment nicht direkt verbraucht werden. Diese Diskrepanz zwischen Produktion und Verbrauch führt zur Entstehung von Überschussstrom.

 

Balkonkraftwerk überschuss

Faktoren, die zur Entstehung von Überschussstrom beitragen:

  • Tageszeit: Balkonkraftwerke erzeugen am meisten Strom zur Mittagszeit, wenn die Sonneneinstrahlung am stärksten ist – vorausgesetzt sie sind ideal ausgerichtet.
  • Wetterbedingungen: Besonders klare und sonnige Tage fördern die Stromproduktion.
  • Stromverbrauch: Wenn in Deinem Haushalt keine großen Verbraucher wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler eingeschaltet sind, bleibt der Energiebedarf relativ gering.

 

Warum entsteht Überschussstrom?

Der Hauptgrund für Überschussstrom liegt in der variablen Sonneneinstrahlung und dem gleichzeitig relativ stabilen Stromverbrauch im Haushalt. Dazu kommt, dass die Balkonkraftwerke kontinuierlich Solarstrom erzeugen, wenn die Wetterbedingungen es zulassen. Bist Du aber tagsüber unterwegs und es laufen weder Kaffeemaschine, Fernseher und Co, reduziert sich der Stromverbrauch. Es wird mehr Strom produziert, als gerade benötigt wird.

 

Balkonkraftwerk: Was passiert mit dem Überschuss?

Das Problem dabei: Bei einem Balkonkraftwerk fließt der überschüssige Strom – also jener Strom, den Du nicht sofort selbst verbrauchst – direkt in das öffentliche Stromnetz. Ohne, dass Du dafür eine Vergütung erhältst. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu größeren Photovoltaikanlagen, die unter das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fallen und eine Einspeisevergütung für den überschüssigen Strom erhalten. Balkonkraftwerke sind in dieser Hinsicht anders geregelt.

 

Warum gibt es keine Vergütung für Balkonkraftwerke?

Die Einspeisung des Überschussstroms aus Balkonkraftwerken ist gesetzlich erlaubt, doch bisher gibt es keine Einspeisevergütung für den Strom. Dafür sind zwei Hauptgründe verantwortlich:

  1. Anmeldung im Marktstammdatenregister: Balkonkraftwerke werden im Marktstammdatenregister als Geräte für den Eigenverbrauch eingetragen. In dieser Kategorie wird der eingespeiste Strom rechtlich als „unentgeltlich“ betrachtet. Das bedeutet, dass der Netzbetreiber diesen Strom kostenfrei erhält.
  2. Technische und bürokratische Hürden: Selbst, wenn eine theoretische Möglichkeit zur Einspeisevergütung besteht, ist es für Balkonkraftwerke nicht praktikabel. Die Geräte müssten dafür zusätzliche Anforderungen wie spezielle Zähler und Wechselrichter erfüllen, die oft teuer und aufwendig in der Umsetzung sind. Zudem ist der finanzielle Ertrag aufgrund der Produktionskapazität solcher Anlagen eher gering. Dazu kommt die Höhe der Einspeisevergütung. Sie liegt derzeit nur bei etwa 8,2 Cent pro Kilowattstunde und sinkt kontinuierlich.

 

Balkonkraftwerk: Was passiert konkret mit dem Überschuss?

Sobald der Strom in das öffentliche Netz eingespeist wird, wird er vom Netzbetreiber verwertet. Da die meisten Haushalte keinen Zweirichtungszähler oder spezielle Abrechnungssysteme für Balkonkraftwerke haben, wird dieser Strom nicht separat erfasst und vergütet.

Für die meisten Nutzer eines Balkonkraftwerks lohnt es sich daher, den Überschuss vom Balkonkraftwerk zwischenzuspeichern.

 

Wie kann der Überschuss vom Balkonkraftwerk gespeichert werden?

Wenn Dein Balkonkraftwerk mehr Strom produziert, als Du aktuell verbrauchst, kannst Du den Überschussstrom speichern, um ihn später zu nutzen. Das funktioniert beispielsweise mit einer Powerstation.

 

Vorteile eines Solarspeichers:

  1. Durch die Speicherung des überschüssigen Stroms kannst Du den Anteil des selbst genutzten Stroms erhöhen. Das bedeutet, dass Du weniger Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen musst. Und zugleich passiert es nicht mehr, dass Dein produzierter Überschuss in das öffentliche Stromnetz fließt.
  2. Bei manchen Speichern, etwa beim Zendure SolarFlow-System, kannst Du bestimmte Zeitfenster für die Speicherung festlegen (z. B. von 9 bis 16 Uhr). So kannst Du die Sonnenstunden voll und ganz ausnutzen.
  3. Mit einem Solarspeicher kannst Du Deinen Strom auch dann nutzen, wenn das Netz ausfällt oder die Sonne nicht scheint. Das macht Dich weniger abhängig von externen Stromquellen.

 

Welche Kapazität sollte der Speicher haben?

Die richtige Speicherkapazität hängt von der Leistung Deines Balkonkraftwerks und Deinem täglichen Stromverbrauch ab. Für ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 600 bis 800 Watt reicht in der Regel ein Speicher mit 1 bis 2 kWh Kapazität aus, um den überschüssigen Strom zu speichern​.

 

Kosten und Amortisation

Die Anschaffungskosten für einen Solarspeicher können je nach Kapazität und Modell mehrere Hundert bis über Tausend Euro betragen. Langfristig kannst Du jedoch Geld sparen. So amortisieren sich die Anschaffungskosten in der Regel innerhalb von 5 bis 10 Jahren, abhängig von Deinem Verbrauch und den Strompreisen.

 

Balkonkraftwerk: Das passiert mit dem Überschuss

Wenn Dein Balkonkraftwerk mehr Strom produziert, als Du in Deinem Haushalt verbrauchst, wird dieser Überschussstrom ins öffentliche Netz eingespeist. Dabei erhältst Du jedoch keine Vergütung für den eingespeisten Strom. Das liegt daran, dass Balkonkraftwerke in Deutschland bisher nicht unter das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fallen, das unter anderem die Einspeisevergütungen für größere Photovoltaikanlagen regelt. Stattdessen geht der überschüssige Strom unentgeltlich an den Netzbetreiber. Damit das nicht passiert, hast Du die Möglichkeit, den Überschussstrom in einem Solarspeicher zu speichern und später zu nutzen. Dies erhöht den Eigenverbrauch auf bis zu 70 % und senkt die Abhängigkeit vom öffentlichen Netz. Auch wenn eine entsprechend große Powerstation nicht gerade günstig ist, kann sich eine Anschaffung durchaus lohnen. So stellt sich fortan auch nicht mehr die Frage, wohin der Überschuss vom Balkonkraftwerk geht.


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